Sonntag, 8. November 2009

Pfannenwender

Hallo liebe Leser,
diese Woche hatten die Dachdecker der Fa. Diekmann Holzbau ihren großen Auftritt. 


Zuvor hatten sie schon unseren Dachstuhl gerichtet. Nun haben sie die Pfannen gedreht und gewendet, bis das Dach fertig gepuzzelt war. Mit vier Mann sind die uns auf's Dach gestiegen und dann ging's rund. Wären die Jungs nicht auf unserem Dach herumgeklettert, hätte ich gesagt, dass sie Handball mit Dachziegel spielen - so flogen die Tonziegel durch die Luft.


Dass bei dieser Flugshow auch schon mal einer abstürzt, hätte man sich auch denken können.
Um Himmels willen, schnell, holen sie einen Dachdecker!

Nein, nein, die Dachdecker sind alle unversehrt geblieben. Die Dachpfannen dagegen nicht.
Auf dem nächsten Bild sieht man, was man auf dem Bau als erstes beherrschen sollte: Wenn du nicht ganz bei der Sache bist, habe zumindest immer etwas in der Hand oder unter dem Arm, so dass es nach Arbeit aussieht. ;-)

Der Dachüberstand an der zukünfigen Terasse.
Gefällt uns gut!
Unser Dach. Sieht irgendwie unspektakulär aus, wenn es erst mal fertig ist.
Ok, das ganze Dach eindecken hat in der Tat nur zwei Tage gedauert. Für einen Dachdecker ist ein gewöhnliches Satteldach sicherlich langweilig und reine Routine. Aber für Gauben und so'n schicken Schnick-Schnack hatten wir einfach kein Geld übrig. Und für uns sieht das Haus nun schon wieder um einiges vollständiger aus.

Hier die Südseite:
Überraschender Weise fehlen da noch zwei Dachfenster. Die hatten wir zumindest mit dem Dachdeckermeister besprochen. Haben die die jetzt vergessen oder was? Das Bad und der Spitzboden sollen je eins bekommen. Die kommen dann wohl erst später, hoffentlich.

Und hier die Nordseite:
Da fehlen keine Fenster, aber dafür einige Dachziegel. Entweder sind beim Pfannenwenden und -werfen so viele zu Bruch gegangen, dass es am Ende nicht mehr gereicht hat, oder es fehlen eh welche, weil die Dachfenster noch kommen. Warum die Ziegel dann aber nicht gleich an der passenden Stelle ausgespart wurden, ist mir nicht klar.

Es wäre schön, wenn noch ein paar Ziegel als Ersatz übrig blieben. Dann kann man im Falle eines Falles eine Pfanne austauschen. 

Ansonsten haben die Dachdecker ein stabileres Provisorium als Fallrohr installiert. Die anfänglich angebrachten Elefantenverhüterli (siehe letzter Beitrag) waren ja auch nicht wirklich vertrauenserweckend.

Außerdem ist der Boden vom Spitzboden (also von Sandras zukünfigem Büro) in Teilen hineingelegt worden. Eine so genannte Verschalung aus OSB-Platten. Ich hätte zwar einen klassischen Rauhspund vorgezogen, aber man kann (leider) nicht alles haben. Sieht schon wieder ganz anders aus, wenn man nicht mehr bis zum First gucken kann.
 OSB-Verschalung:
Zwischen die Kehlbalken kommt dann irgendwann noch Dämmung und ...
 ... zuletzt die Verkleidung mit Rigipsplatten.

Zusammen mit den "Pfannenwendern" waren wie auch letzte Woche die Elektriker auf der Baustelle. Die haben nach wie vor wild gebohrt, gefräst, gespachtelt und verkabelt.

Letztes Wochenende ist mir aufgefallen, dass ich Bockmist gebaut habe. Es war so, dass mir die Kinderzimmertüren zu dicht nebeneinander lagen. Dadurch blieb im Flur nur ein schmaler Streifen Wand übrig. Wenn wir im Flur aber noch einen Spiegel aufhängen oder eine kleine Kommode hinstellen möchten, wäre der Wandstreifen  dafür zu schmal gewesen. Also haben wir die Türen der Kinderzimmer etwas weiter auseinandergezogen. Die Maurer haben das auch wunderschön nach unseren Vorstellungen umgesetzt. 

Als ich mir später das Ergebnis angeschaut habe, fiel mir auf, dass direkt (ca. 10 cm) neben einer Kinderzimmertür ein Versorgungsschacht verläuft. Es wunderte mich schon sehr, was unser Architekt da geplant hatte, bzw. ich hatte den Verdacht, dass die Maurer den Schacht an der falschen Stelle gelassen hatten. Zudem sieht es auch noch ziemlich labil aus, wenn die Türzarge auf einer Seite von einer 10 cm schmalen Säule aus Leichtbausteinen gehalten werden soll. Nun ja, egal, dachte ich mir. Wird schon gehen; sonst hätte sich der Bauleiter schon gemeldet.
Die Ytong-Säule

 Küchenelektrik sieht schon wild aus

Allerdings holte mich meine spontane Änderung dann doch noch ein. Als ich mit dem Elektriker durch's Haus lief, um die Lage der Schalter und Steckdosen festzulegen, stellten wir gemeinsam fest, dass in dem besagten Kinderzimmer der Lichtschalter eigentlich genau dort hingehört, wo jetzt der Versorgungsschacht verläuft. 

"Das ist ja total dämlich geplant", meinte ich und war d'rauf und d'ran direkt den Architekten anzurufen. Zum Glück habe ich mir vorher noch mal die Pläne geschnappt und nachgesehen, ob nicht doch die Maurer schuld sind. Und als ich mir den Grundriss ansehe, will ich mir am liebsten selbst in den Allerwertesten beißen. Ich Hafensänger hatte ja die Türen verschoben. Tja, wenn man Dinge kurzfristig ändert, ohne noch mal auf die Originalpläne zu gucken, dann muss man auch die Konsequenzen tragen. Also musste ich mich  wohl damit abgefunden, dass der Lichtschalter im Kinderzimmer evtl. 30 cm vom Türrahmen entfernt sitzt.

Die Uri Geller Dosen

Doch siehe da, manchmal geschehen noch Zeichen und Wunder: Am Donnerstag stellen wir zu unserem Erstaunen fest, dass der Elektriker tatsächlich ein Wunder vollbracht hat (siehe Bild oben). Er hat es geschafft, die Schalterleiste 10 cm neben dem Türrahmen zu platzieren. Jetzt hängen die Unterputzdosen irgendwie halb in der Luft im Versorgungsschacht. Das ist Magie. Ab jetzt hat unser Elektriker den Zweitnamen Uri. Ich frage mich nur, wie die Steckdose in der nicht vorhandenen Wand halten soll, wenn ich das erste mal den Stecker vom Staubsauger aus der Dose ziehe. Das geht wahrscheinlich nur mit 'nem Zauberspruch. Na toll.

Was sonst noch diese Woche geschah:
Wir waren noch einmal beim Sanitär- und Heizungsbauer. Irgendwie gab es einen längeren Schlagabtausch zwischen ihm und uns. Das von ihm vorgeschlagene Wärmepumpenkompaktgerät hatte angeblich einen Pufferspeicher von 250 Liter. Während wir uns etwas mit der Materie auseinandersetzten, mussten wir feststellen, dass das Gerät nur über einen 170 Liter Speicher verfügt.

Dann ging es mehrmals hin und her. Zusammengefasst in etwa so:
"Wir haben uns das Gerät im Internet angesehen. Es hat nur einen 170 Liter Speicher."
"Nein nein, die hatten früher nur 170 Liter. Die neuen Geräte haben 250 Liter."

...zwei Tage später.

"Wir haben direkt beim Hersteller nachgefragt: Das Gerät hat in der aktuellen Ausführung nur einen 170 Liter Speicher. Früher hatten die Geräte einen 250 Liter Speicher"
"Nein, das kann nicht sein. Ich habe mir vor drei Wochen noch die technischen Unterlagen schicken lassen. Das Gerät hat einen 250 Liter Speicher. Ich bin mir ziemlich sicher. Aber ich werden nochmal nachfragen."

Aha, dachten wir: "Ziemlich sicher" ist ja schon mal eine Einschränkung. Also könnte man auch sagen: "Er ist sich etwas unsicher". Oder er ist schlicht von uns genervt, weil meine Frau einfach alles so genau überprüft. Laut unserer Bauleistungsbeschreibung soll die Heizungsanlage jedenfalls mit ca. 300 Liter Puffer- und 300 Liter Brauchwasserspeicher eingebaut werden. Wir stellten darüber hinaus noch fest, dass das Gerät über gar keinen Pufferspeicher verfügt, sondern nur einen Brauchwasserspeicher hat und dieser 170 Liter fassen kann. Das bereitete uns natürlich mal wieder Bauchschmerzen. Schließlich haben wir uns nach langer Recherche dazu durchgerungen, lieber auf einen Pufferspeicher zu verzichten, da nach Meinung vieler Experten die Fußbodenheizung und der Estrich selbst schon Pufferspeicher genug sind.

Nebenbei sind während unserer Nachforschungen einige Fragen aufgekommen, die wir geklärt wissen wollten. Also ging kein Weg an einem ausführlichen Gespräch vorbei. Und was soll ich sagen. Es hat sich so ziemlich alles geklärt. Erst mal musste uns der Heizungsbauer eingestehen, dass das Gerät tatsächlich nur über einen Speicher von 170 Liter verfügt. Somit kam der von ihm vorgeschlagene Typ nicht mehr in Frage. Die Quintessenz: Wir bekommen eine Wärmepumpe (wie auch die Lüftungsanlage) von JUNKERS und es wird ein separater Warmwasserspeicher mit 300 Liter Fassungsvermögen eingebaut. Dafür, dass wir auf den Pufferspeicher verzichten, wollen wir die Tiefenbohrung etwas größer auslegen. Wir hoffen, dass eine tiefere Bohrung nicht viel teurer wird, als die Kosten, die wir uns durch den Verzicht auf den Pufferspeicher sparen. Wir werden sehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen