Samstag, 3. Oktober 2009

Haus hui - Auto autsch

Allmählich habe ich den Eindruck, dass trotz noch so sorgfältiger Planung jede Woche Dinge zu klären bleiben, die uns kurz vor Toresschluss noch einfallen und entsprechend Sorge und Hektik auslösen.

Diese Woche begannen die Maurer mit den Vorbereitungen für das Gießen der Erdgeschossdecke. Dieses Spielchen ist uns ja bereits von der Kellerdecke bekannt. Man könnte also sagen: Laaaaangweilig! - Wenn da nicht noch die ein oder andere kleine Änderung zu berücksichtigen wäre. Die Schwierigkeit bei Änderungen liegt darin, sie nicht nur zur rechten Zeit festzulegen sondern diese auch den passenden Personen mitzuteilen.



Komisch, nachdem die Deckenfertigteile verlegt sind,
sieht das Erdgeschoss ganz schön duster aus.


Beim Dachgeschoss hatten wir uns vorgenommen, ein oder zwei Türen noch etwas zu verschieben. Änderungen dieser Art können ohne Weiteres mit dem Bauunternehmer kurzfristig geklärt werden, so der Wortlaut unseres Architekten. Das Kurzfristige haben wir gut hinbekommen, denn es fiel uns erst jetzt kurz vor Errichtung des Dachgeschosses wieder ein. Wir haben es dem Bauleiter mitgeteilt, der es seinen Maurern gleich weitergegeben hat. Es war also gerade noch rechtzeitig. Dusel muss man haben. 


Imposant so Fertigdeckenelemente aus Froschperspektive



Montag Morgen während der Arbeit fiel mir ein, dass ja der Elektriker in der Betondecke des Erdgeschosses seine Leerrohre für das Dachgeschoss verlegt. Und der wusste nichts von unseren Änderungen. Was also, wenn jetzt ein Leerrohr genau dort aus der Decke herauskommen sollte, wo später eine Tür hinkommt. Ich habe es schon bildlich vor Augen gehabt: Eine Steckdose mitten im Durchgang der Tür, na prima! Also habe ich sofort das Telefon geschnappt und hektisch unseren "Strippenzieher" angerufen.




"Hallo, hallo" sagt mein Schatz, knackige Aussicht!



Aber - keine Panik - meinte er, es kommt für die Stromversorgung nur ein Leerrohr pro Zimmer aus der Decke und von dort aus werden die Leitungen in der Wand des Zimmers verlegt. Da könne ich die Tür noch so viel und so lange hin- und herschieben wie ich will, bzw. die Maurer wollen. 
Gut, mein Puls von 180 durfte sich also langsam wieder normalisieren.




Styroporklotz in der Ecke: 
Hier kommt später ein Lüftungsauslass in die Decke







Zum Feierabend war ich natürlich neugierig, wie das Ganze jetzt wohl aussieht. Also bin ich just noch mal bei der Baustelle vorbeigefahren, um zu schauen, ob auch wirklich kein Leerrohr mitten in der Tür aus dem Fußboden lugt. Und und und. NEEEEEIIIIIN, das darf doch nicht wahr sein. Im Kinderzimmer sprießt genau dort ein Leerrohr aus dem Boden, wo der Durchgang hinkommt. Zack, Puls wieder auf 180. Und noch mal den Elektriker anrufen.
Aber auch diesmal konnte er mich wieder beruhigen, denn so ein Leerrohr ließe sich auch noch im Estrich an eine andere Stelle verziehen (wie der Fachmann dazu sagt). Na gut, soll mir recht sein.



Ein Deckentopf: 
Ja tatsächlich, die Dinger liegen wirklich in der Küchedecke. 

Aber keine Angst, sie sind nicht zum Kochen gedacht.




Wo soll das nur alles hinführen






Nach dem Gießen der Erdgeschossdecke sieht es genauso aus 
wie das letzte Mal bei der Kellerdecke, nur eine Etage höher eben.





Einen Tag nachdem die Decke gegossen wurde, sah es bei uns plötzlich aus wie bei Hempels unter'm Sofa. Nun gut, hier wird geschafft. Und das nicht zu knapp. Zum Mittag war bereits die Drempelhöhe erreicht. Drempel oder Kniestock ist die Bezeichnung des kleinen Stückchens Wand bis zu der Stelle, wo die Dachschräge beginnt.




Den Abschluss des Drempels bildet dann der sogenannter Ringanker. Der sieht nicht nur gut aus, der sorgt auch noch für entsprechende Stabilität und Lastverteilung. Schließlich muss einer auch noch das Dach tragen. Und das macht u.a. dieser Ringanker.




Hier die Schalung für den Ringanker. 
Die wird dann noch mit Beton gefüllt. (siehe nächstes Bild)



So weit so gut, am Mittwoch habe ich mich dann mit Sandra nach Feierabend auf der Baustelle verabredet. Leider konnte ich nicht ganz so pünktlich losfahren. Als ich mich gerade auf den Weg machen wollte, merkte ich dass bereits drei mal auf meinem Handy angerufen wurde - Sandra hatte dreimal angerufen. Es muss irgendetwas Wichtiges sein. Ich rufe also zurück und höre am anderen Ende meine aufgelöste Frau. 
Die Bauarbeiter der Nachbarbaustelle sind in unseren kleinen Citroen gebrettert, sagt sie.

Och nööö, denke ich, und rate ihr die Polizei zu verständigen.

Glücklicherweise ist keinem etwas passiert. Und da wir keine Schuld hatten, haben wir außer dem Ärger und dem Papierkram keine Malessen damit.



Unser C1 hat 'nen Kratzer abbekommen


Naja, auf der Baustelle ging es ohne Aussetzer weiter. Zum Wochenende sieht das Ganze schon viel mehr nach Haus aus. Freitag haben die Jungs noch ordentlich aufgeräumt und gefegt. So konnten wir auch mal Oma einladen.


Die Westseite




Die Nordostseite






Da staunt der Junior und die Oma lacht


Ich weiß gar nicht wieso der Rohbau so viel kostet. Der größte Teil ist doch nur Luftloch?!? Zumindest wenn man die Kinderzimmerwände betrachtet.
 
Die Kinderzimmerfenster, 
ganz schön groß sehen die aus.




Also dann, mal sehen was nächste Woche so alles passiert, schief geht oder nicht passiert.

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